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Vorlage - 044/2022  

Betreff: Antrag der Gemeinde Algermissen auf Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft Sehnde/Lehrte e.G.
Status:öffentlich  
Verfasser:Wolfgang Moegerle
Federführend:Bürgermeister   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Finanzen, Nachhaltigkeit und Feuerschutz Vorbereitung
19.05.2022 
Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Finanzen, Nachhaltigkeit und Feuerschutz ungeändert beschlossen   
Verwaltungsausschuss Vorbereitung
Rat der Gemeinde Algermissen Entscheidung
07.07.2022 
Sitzung des Rates der Gemeinde Algermissen ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Beschlussvorschlag:

Die Gemeinde Algermissen beantragt zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG (EG) und erwirbt einen Anteil im Wert von 500 Euro.

Die Verwaltung wird beauftragt, Pachtverträge und Stromlieferverträge abzuschließen.

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Begründung:

Im Jahr 2012 wurde die Bürger-Energie Algermissen eG gegründet. Hierbei ging es in erster Line um den Einkauf, die Errichtung und Unterhaltung von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien, insbesondere Photovoltaikanlagen sowie der Absatz der gewonnenen Energie in Form von Strom und / oder Wärme. Auch die Investition in Windkraftanlagen wurde auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Aufgrund der sinkenden Einspeisevergütung und den damals vergleichsweise hohen Kosten für die Errichtung von Photovoltaikanalgen wurde die Bürger-Energie Algermissen eG im August 2013 schließlich aufgelöst, da keine wirtschaftliche Weiterführung möglich schien.

Die Neugründung einer eigenständigen Genossenschaft verursacht hohe laufende Kosten und ist bei den relativ kleinen zur Verfügung stehenden Dachflächen auf den Gebäuden der Gemeinde Algermissen eher unwirtschaftlich. Der richtige Weg ist daher der Beitritt zu einer bestehenden Genossenschaft.

Bereits seit vielen Jahren arbeiten die Gemeinden Algermissen, Harsum, Hohenhameln und die Stadt Sehnde als Börderegion daran, gemeinsame Strategien und Projekte zu entwickeln, um die Börderegion auch in Zukunft als lebenswerte Heimat für ihre Bewohnerinnen und Bewohner und als attraktiven Standort für die regionale Wirtschaft zu sichern.

Daher hat die Gemeindeverwaltung bereits im Jahr 2020 Gespräche mit Vertretern der Energiegenossenschaft Lehrte - Sehnde eG aufgenommen.

Die Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG wurde am 14. Dezember 2010 gegründet. Sie setzt sich für nachhaltige und dezentrale Stromversorgung ein und setzt auf erneuerbare Energien. Ziel ist eine Investition in Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen und in Zukunft möglicherweise auch Investitionen auf weiteren Feldern der dezentralen Energieerzeugung. In dieser Genossenschaft kann ein beschränkter Personenkreis mit einem Anteil in Höhe von 500,- € Mitglied werden. Ein Mitglied hat bei den Generalversammlungen jeweils eine Stimme und erhält jährlich eine attraktive Dividende, welche in den letzten Jahren bei 3% lag.

Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung bei der Anzahl der zu erwerbenden Anteile. Da aktuell keine großen Investitionen anstehen haben der Vorstand und der Aufsichtsrat zur Zeit die Mitgliedschaft auf einen Anteil beschränkt.

Bisher war die Mitgliedschaft nach § 3 der Satzung der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde vorrangig denjenigen vorbehalten, die ihren Sitz bzw. Wohnsitz oder Arbeitsstätte in Lehrte oder Sehnde haben oder Eigentümer eines Grundstücks in Lehrte oder Sehnde sind. Um auch Menschen aus Algermissen die Beteiligung an den Projekten der Genossenschaft zu ermöglichen musste dieser § 3 der Satzung um die Gemeinde Algermissen ergänzt werden.

In seiner Sitzung am 21. Mai 2021 haben Vorstand und Aufsichtsrat intensiv über die Aufnahme der Gemeinde Algermissen beraten. Es wurde festgestellt, dass die regionale Verbundenheit der Nachbarkommunen Sehnde und Algermissen der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG neue Investitionsmöglichkeiten erschließt und somit zur positiven Entwicklung der Genossenschaft beiträgt. Weiterhin kann die Gemeinde Algermissen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien in ihrer Gemeinde die eigene CO²-Bilanz verbessern und ihre Klimaschutzziele schneller erreichen.

Vorstand und Aufsichtsrat empfohlen ihrer Generalversammlung ausdrücklich die Aufnahme der Gemeinde Algermissen als weiteren Investitionsstandort sowie deren Bürgerinnen und Bürgerals Mitglieder der Genossenschaft. Die Generalversammlung hat inzwischen eine entsprechende Satzungsänderung zugunsten der Gemeinde Algermissen beschlossen.

In ihrer Vorbildfunktion sollte die politische Gemeinde Algermissen ebenfalls die Mitgliedschaft in der Energiegenossenschaft Lehrte-Sehnde eG beantragen.

Mit dem Beschluss der Energiegenossenschaft Lehrte-Sende eG, sich für die Gemeinde Algermissen zu öffnen, können sich alle Bürgerinnen und Bürger zukünftig an der Finanzierung von PV-Anlagen in der Gemeinde Algermissen beteiligen und so ihren persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten.

Nach dieser Grundsatzentscheidung hat die Verwaltung weitergehende Gespräche mit dem Vorstand der Energiegenossenschaft geführt. Erste konkreten Projekte wurden geprüft und erste Umsetzungsvorschläge gefertigt.

Folgende Projekte wurden geprüft und sollen in die Umsetzung gehen:

Grundschule Lühnde

Auf einer Teilfläche von 500m² besteht auf dem Dach, das rund 1.100 m² Dachfläche aufweist, bereits eine PV Anlage der EVI Solarmeile als Anlage zur Volleinspeisung. Der durchschnittliche Verbrauch der Grundschule liegt zukünftig bei ca. 33.000 kWh/a. Daher ist die Errichtung einer zusätzlichen 40 kWp-Anlage geplant.

sOfA Algermissen

Dachfläche von rd. 430 m². Der Verbrauch des Gebäudes liegt bei rd. 52.000 kWh/a. Daher ist die Errichtung einer 60 kWp-Anlage geplant

Grundschule Algermissen

Es steht eine Dachfläche von rd. 1.600 m² zu Verfügung. Der Verbrauch liegt derzeitig bei rd. 20.000kWh/a. Zukünftig werden noch weitere Verbrauchsmengen durch die zu installierenden RLT-Anlagen und den Betrieb der Mensa hinzukommen. Im Augenblick ist der Errichtung einer 30kWp-Anlage geplant.

Folgendes Projekt wurde geprüft und soll zunächst nicht in die Umsetzung gehen:

Turnhalle Ostpreußenstraße

Es steht eine Dachfläche von rd. 1.300m² zur Verfügung. Der Verbrauch liegt bei ca. 36.000 kWh/a. Im Jahr 2020 wurde ein BHKW installiert (8,4 kW elektrisch, 20,1 kW thermisch) Auch im Sommer wird das BHKW für die Warmwasserbereitung in Betrieb sein. Da das BHKW die elektrische Grundlast abdeckt macht die Installation wirtschaftlich zur Zeit keinen Sinn.

Sollten sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen durch die Neufassung des EEG und anderer gesetzlicher Rahmenbedingungen im Rahmen der derzeitigen Diskussion hier deutlich ändern, wird über weitergehende Entscheidungen nachzudenken sein. Zurzeit wird beispielsweise in Referentenentwürfen zur EEG-Novelle darüber nachgedacht, dass neue PV-Anlagen, die ihren Strom vollständig in das Netz einspeisen, wieder eine angemessene Förderung erhalten sollen. Konkrete Beschlüsse auf Bundesebene sind abzuwarten.

Stromlieferverträge

E werden Stromlieferverträge mit der Energiegenossenschaft abgeschlossen. Die EG liefert nur den PV-Strom und keine Reststrommengen. Die Vertragslaufzeit beträgt in der Erstlaufzeit 4 Jahre, bei Verlängerungen jeweils 1 Jahr. Die EG garantiert einen Arbeitspreis von 5,00 ct/kWh (netto) unter dem Preis der Stadtwerke Lehrte im Sonderprodukt Lehrte-Strom-Fix.

Pachtverträge

Gleichzeitig müssen Pachtverträge und Grunddienstbarkeiten abgeschlossen werden, die unabhängig vom Liefervertrag sind. Bei einer Kündigung des PV-Liefervertrages würde es zu einer von der EG nicht gewünschten Volleinspeisung für die verbleibenden Jahre kommen. Die Energiegenossenschaft garantiert einen Pachtzins von 0,50€/m ² und Jahr für die benötigte Dachfläche der PV-Anlage.

Zur Sitzung des GFNF-Ausschusses am 19.05.2022 werden Vertreter der Energiegenossenschaft teilnehmen, das Konstrukt vorstellen und für Fragen und eine Diskussion zur Verfügung stehen.

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

 

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