Die Gemeinde Algermissen erhielt am 10.02.2016 offiziell das Siegel der Kinderfreundlichen Kommune. Hierzu lud der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ zu einer Veranstaltung in die Grundschule Algermissen ein. Frau Dr. Heide-Rose Brückner, Geschäftsführerin des Vereines, moderierte die Veranstaltung.
Bürgermeister Wolfgang Moegerle begrüßte die Gäste, Holger Hofmann, der Geschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks e.V., sowie Sachverständiger Dr. Peter Apel vom Büro StadtKinder sprachen über das Vorhaben sowie den Aktionsplan der Kinderfreundlichen Kommune. Um einen Eindruck über den bisherigen Prozess zur Kinderfreundlichen Kommune zu gewinnen, sprachen die Lehrerin Frau Narciso sowie vier Kinder und Jugendliche.
Als besondere Gäste saßen in den ersten Reihen rund 20 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Algermissen, die gespannt den Worten der Redner lauschten und sogar an mehreren Stellen ihren eigenen Auftritt hatten: So eröffneten sie die Veranstaltung mit dem Lied „Ich bin anders als du“ und beendeten die Veranstaltung mit einem Lied über gesunde Ernährung. Dies zeigt, dass sich Kinder und Jugendliche bereits mit der Thematik und den Zielen des Aktionsplanes auseinandergesetzt haben und sie selbst eine besondere Rolle bei der Gestaltung des Prozesses spielen.
Das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ vergibt der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“, der vom Deutschen Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland getragen wird. Im Vordergrund dieser Siegelvergabe steht das Vorhaben der Gemeinde Algermissen, die UN-Kinderrechte zugunsten der jungen Bewohner*innen umzusetzen.
Dabei ist das Siegel als Würdigung dieses Vorhabens als Prozess zu sehen, der nicht abgeschlossen ist, sondern soll mithilfe eines Aktionsplanes mit Vereinbarungen zu Zielen, Zeitplan und Verantwortlichkeiten vor allem zukünftig weitergeführt werden soll. Hierfür wird dieser Aktionsplan vom Gemeinderat beschlossen und von einer Sachverständigenkommission unterstützt und evaluiert. Insgesamt beinhaltet der Aktionsplan 14 Maßnahmen, die die Gemeinde zukünftig kinder-, jugend- und damit auch familienfreundlicher machen soll, indem zum einen Transparenz über Aktivitäten für Kinder und Jugendliche hergestellt werden soll.
Zum anderen geht es um die Schaffung von Strukturen, die kinder-, jugend- und familienfreundlicher sein sollen. Grundlage dieser Maßnahmen sind dabei immer die Berücksichtigung und Stärkung der Kinderrechte, die aus der UN-Konvention über die Rechte des Kindes hervorgehen. Für Algermissen als erste ländliche Kommune in Deutschland ist das Siegel eine große Ehre. Zugleich stellt es eine große Herausforderung dar, sich mit deutlich größeren Städten diesen Aufgaben zu stellen und sie zu meistern.
Algermissen strebt das von UNICEF und Deutschem Kinderhilfswerk entwickelte Siegel an. Kommunale Entscheidungen und Projekte der Vergangenheit sollen weiterentwickelt und abgesichert werden. Das Ziel ist die Stärkung der Kinder- und Jugendfreundlichkeit in Strukturen und Inhalten.
In den vergangenen Jahren hat sich die Gemeinde Algermissen entschieden, im Bereich der Kindertagesstätten Bedingungen zu schaffen, die weit über die Vorgaben des Gesetzgebers hinausgehen. Eine dritte Kraft in Krippengruppen, 20 statt 25 Kinder in einer Kindergartengruppe und mehr Vorbereitungszeiten sind hierfür nur Beispiele.
Kinder- und Jugendbeteiligung wurde in der Vergangenheit immer wieder eingesetzt, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung in kommunale Prozesse einzubringen, Entscheidungen gemeinsam zu gestalten oder selber Entscheidungen zu treffen. Jugendliche waren am Bewerbungsverfahren zur Stellenbesetzung des Jugendpflegers beteiligt. In allen Ortschaften wurden Dorferkundungen mit Kindern durchgeführt. Bei der Sanierung und Planung von Spielgeräten und Spielflächen wurden Beteiligungsprojekte durchgeführt, um Kinder in den Planungs- und Entscheidungsprozess einzubinden. Die pädagogische Konzeption der drei kommunalen Jugendräume sowie die Ausrichtung der Projekte aus dem Bereich der Jugendpflege finden unter dem Prinzip der Partizipation und Beteiligung statt. Junge Menschen sollen hier zu sozialem Engagement motiviert werden und gleichzeitig die Gelegenheit haben, sich bei der Gestaltung von Angeboten und Projekten aktiv einzubringen. Hier sind entsprechend der Möglichkeiten von Angeboten und Projekten sowie von Kindern beziehungsweise Jugendlichen verschiedene Formen der Mitsprache, Mitwirkung, Mitbestimmung oder Selbstbestimmung möglich.
Die Ergebnisse eines im Jahr 2012 fertiggestellten Gemeindeentwicklungskonzeptes haben die Gemeinde Algermissen dazu veranlasst, das Projekt „Kinder-Jugend-Familie“ einzurichten. Ab Herbst 2013 hat es die bereits vorhandene kinder- und familienorientierte Ausrichtung der Kommune weiter gestärkt und ausgebaut. Einige Vorschläge, die aus diesem Projekt entstanden sind, können wie folgt beschrieben werden:
Der Prozess zur kinder- und jugendfreundlichen Kommune hat die folgenden Schritte zur Folge:
Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune » (PDF, 704 kB)
2. Aktionsplan Algermissen » (PDF, 666 kB)
Standards zur Beibehaltung des Siegels 28.04.2023 » (PDF, 3.2 MB)
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