Das Projekt „Neue Büsche und Bäume“ war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, da haben die Mitglieder des Kinderbeirates bereits darüber diskutiert, dass Fahrradfahrer_innen im Straßenverkehr einem großen Risiko ausgesetzt sind, weil sie oft von Autofahrer_innen übersehen werden - auch in der Gemeinde Algermissen.
Sie stellten sich die Frage, wie man Fahrradfahrer_innen im Straßenverkehr besser schützen kann. Eins stand fest: Es können natürlich nicht unzählige Fußgängerwege als gemeinsame oder getrennte Rad/-Fußgängerwege ausgebaut werden und selbstverständlich können nicht alle Fahrbahnen mit einem Schutzstreifen für Radfahrer_innen versehen werden.
Und da kam auch schon die innovative Idee: Selbstgestaltete Metallschilder sollen Autofahrer_innen darauf hinweisen, dass in der jeweiligen Straße mit Radfahrer_innen zu rechnen ist.
Um herauszufinden, welche Straßen Radfahrer_innen in der Gemeinde als gefährlich einstufen, haben die Mitglieder des Beirates einen Umfragebogen entworfen. Im Frühjahr 2018 haben sich einige Kinder auf den Weg gemacht, Passanten auf der Straße angesprochen und sie darum gebeten, an der Umfrage teilzunehmen. Um mit der Befragung auch Personen zu erreichen, die man persönlich nicht angetroffen hat, haben die Kinder Umfrageboxen gebastelt und diese für drei Wochen in unterschiedliche Läden und Banken aufgestellt. Insgesamt haben 177 Personen an der Befragung teilgenommen. Die Marktstraße, Neue Straße, Kolpingstraße, Bahnhof, Teichstraße und Mühlenstraße wurden dabei als besonders gefährlich bewertet.
Der Gemeinderat war an dem Projekt sehr interessiert und beschloss, Mitglieder des Beirates zu ihrer Sitzung einzuladen, um über das Vorhaben und die Ergebnisse informiert zu werden.
Im September 2019 wurden die Mitglieder des Kinderbeirates kreativ und zeichneten die Bilder für die Metallschilder, die zu einem späteren Zeitpunkt von der Firma ceelive digital überarbeitet wurden. Nach der kreativen Phase haben die Kinder eine Tour durch die Gemeinde gemacht und sich die Straßen, die als gefährlich eingestuft wurden, sowie potenzielle Stellen für die Schilder angeguckt. Die Suche nach geeigneten Orten war etwas schwierig, da die Schilder nicht im öffentlichen Raum platziert, sondern nur im privaten Bereich (z. B. im Garten) aufgestellt werden und einem richtigen Verkehrsschild nicht ähneln dürfen.
Aber das war für die Mitglieder des Kinderbeirates kein Problem: Die Kinder haben einen Brief geschrieben und an diejenigen Hausbewohner_innen verteilt, bei denen potenziell ein Schild stehen könnte. Und tatsächlich - zwei Anwohner_innen haben sich daraufhin gemeldet.
Nach einer langen Projektpause, die der Corona-Pandemie geschuldet war, wurden die Schilder in Druck gegeben und anschließend den neuen Besitzer_innen überreicht.
Der Kinderbeirat bedankt sich an dieser Stelle bei allen Bürger_innen, die an der Befragung teilgenommen und sich für das Projekt interessiert haben. Vielen Dank an Frau Aulich von der Firma ceelive, die sich um die digitale Überarbeitung der gemalten Bilder und den Druck gekümmert hat.
Ein besonderer Dank gilt der Familie Hofmeister und Familie Hahn - dafür, dass sie ein Schild in ihrem Garten aufgenommen haben und zukünftig Autofahrer_innen darauf hinweisen, dass mit Fahrradfahrer_innen zu rechnen ist und sie aufmerksam und langsamer fahren sollten.
Liebe Grüße vom Algermissener Kinderbeirat
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