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02.06.2021

Radwegebauprogramm 2021

Gemeinde Algermissen will mehr Radwegebau im Landkreis

Die Gemeinde Algermissen drängt beim Landkreis Hildesheim auf weitere Verbesserungen bei der Radwegeinfrastruktur. In einer Stellungnahme zum neuen Radwegebauprogramm des Landkreises Hildesheim, das in diesem Sommer bereits beschlossen werden soll, sind verschiedene Radwege, die aus Sicht der Gemeinde Algermissen dringend gebaut werden müssten, aufgelistet. Teilweise standen diese Wege schon im Radwegebauprogramm des Jahres 2009 und es wurde noch nicht einmal mit der Planung begonnen. Das Fahrradfahren habe inzwischen in der Bevölkerung einen sehr hohen Stellenwert – in der Freizeit, auf dem Weg zur Arbeit und aus Klimaschutzgründen. In diesem Bereich muss aus Sicht der Gemeinde Algermissen der Landkreis Hildesheim mehr Geld und Planungsleistung bereitstellen. „Teilweise fordern die Bürgerinnen und Bürger schon seit Jahrzehnten eine Radwegeverbindung, wie zum Beispiel zwischen Groß Lobke und Algermissen oder zwischen Bledeln und Ingeln-Oesselse. Hier müssen endlich Taten folgen“, so Bürgermeister Wolfgang Moegerle.

Die vollständige Stellungnahme im Wortlaut:

Stellungnahme der Gemeinde Algermissen

zum Entwurf des Radwegebauprogramm 2021 des Landkreises Hildesheim

Diese Stellungnahme bezieht sich teilweise auf die Stellungnahmen der Gemeinde Algermissen vom 26.06.2019 und 31.05.2020 zum Radverkehrskonzept.

Die Gemeinde Algermissen begrüßt die Anstrengungen des Landkreises Hildesheim, sich konzeptionell mit der Sanierung bzw. dem Neubau von Radwegen im Landkreis Hildesheim auseinanderzusetzen.

Das Fahrrad ist mehr denn je und in zunehmenden Maße das Verkehrsmittel, auf das die Bürgerinnen und Bürger zurückgreifen

  • in der Naherholung
  • im beruflichen Kontext (Fahrten zur Arbeit)
  • im Alltag (zur Schule, zum Einkaufen, in die Kirche, zum Verwandtenbesuch etc.)
  • vor dem Hintergrund wachsenden Klimabewusstseins

Dies ist inzwischen auf allen Ebenen der Politik anerkannt und zieht auch verschiedenste Folgen nach sich, so z.B. die fahrradfreundliche Änderung der StVO oder die Mitte Mai 2019 bekannt gegebenen 8 Leitziele und Maßnahmenvorschläge des Bundesverkehrsministers.

Die Gemeinde Algermissen begrüßt, dass das Fahrrad in das Zentrum moderner Mobilitätssysteme rücken soll. Dafür sind aber gerade für Kommunen, die am Rande eines Landkreises liegen, besondere Problemlagen zu berücksichtigen. Der Landkreis Hildesheim liegt nicht als Solitär im südniedersächsischen Raum sondern ist nur ein Teilraum. Die Menschen sind nicht bereit zu akzeptieren, dass Verwaltungsgrenzen sie in der Umsetzung ihrer Lebenswirklichkeit einschränken oder behindern. Hierfür ist besonders wichtig, zum Teil geringe Lückenschlüsse zwischen Gebietskörperschaften und Grundzentren in den Blick zu nehmen. Wie in allen anderen Bereichen auch ist hier die Erhöhung der Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer dringend geboten.

Insofern nimmt die Gemeinde Algermissen zu den übersandten Unterlagen zur Erstellung eines Radwegebauprogrammes 2021 wie folgt im Einzelnen Stellung

  1. Eine Berücksichtigung von Grundzentren außerhalb des Landkreises Hildesheim ist zwingend erforderlich. Für die Gemeinde Algermissen gilt, dass es intensive Beziehungen in die Stadt Laatzen (sh. Diskussion um den Radweg Bledeln – Ingeln-Oesselse), die Stadt Sehnde und in die Gemeinde Hohenhameln gibt. Dies manifestiert sich auch in unserer ILEK Börderegion, in der die Landkreiskommunen Algermissen und Harsum schon seit vielen Jahren im europäischen Förderverbund mit der Gemeinde Hohenhameln und der Stadt Sehnde eng zusammenarbeiten. Hier verweise ich auch auf die inzwischen in 3. Auflage erschienene Freizeit- und Radwanderkarte der Börderegion 
    http://www.ilek-boerderegion.de/images/stories/Downloads/ILEK_Brderegion_Freizeitkarte.pdf 

  2. Das Radwegebauprogramm sollte als Folge aus dem im vorherigen Punkt vorgetragenen Gründen intensiv mit den umliegenden Landkreisen und der Region Hannover abgestimmt werden. Hier ist aus unserer Sicht zwingend, eine lebensnahe und alltagstaugliche Verflechtung und Vernetzung zu schaffen. Beispielhaft sei hier genannt, dass die Schaffung eines Radweges an der L411 von Sehnde über Groß Lobke (Gemeinde Algermissen) nach Clauen (Gemeinde Hohenhameln) bereits in die Mittelfristplanung des Landes Niedersachsen aufgenommen wurde weil hier offensichtlich eben diese Verflechtung und Vernetzung als sinnvoll angesehen wird.

  3. Aus Sicht der Gemeinde Algermissen muss als Grundgedanke eines Radwegebauprogrammes auch deutlich verankert sein, dass die Radwegeverbindungen innerhalb einer Gemeinde allen Ortschaften einen Zugang zum Grundzentrum schaffen. Nur so kann das Grundzentrum seine ihm eigenen Aufgaben auch erfüllen.

    Eine Nichtanbindung der Ortschaften Groß Lobke, Ummeln und Wätzum an das Grundzentrum Algermissen ist nicht akzeptabel.

    Insofern geht die Gemeinde Algermissen von einer Wiederaufnahme der Strecken an der K 518 Algermissen – L 411 (Groß Lobke) bzw. K 523 Wätzum – K 519 (Richtung Algermissen) in das neue Bauprogramm aus. Diese beiden Strecken stehen zwar im Radwegebauprogramm des Jahres 2009, haben es aber in den letzten 12 Jahren noch nicht einmal bis in die Planungsphase geschafft. Hier darf es aus Sicht der Gemeinde Algermissen nicht „durch Zeitablauf“ zu einer Verschlechterung der Priorisierung kommen.

    Die dritte im Radwegebauprogramm 2009 aufgenommene Verbindung an der K522 (Lühnde bis Wätzum) ist zumindest inzwischen in der Planung, bedingt durch die Planung der Neubaus der Brücke über den Stichkanal Hildesheim.

    In ein neues Radwegebauprogramm sind alle drei Radwege aus dem „Altbestand“ des Bauprogrammes 2009 mit hoher Priorität wieder mit aufzunehmen.

  4. Zusätzlich aufzunehmen ist aus Sicht der Gemeinde Algermissen der Neubau eines Lückenschlusses an der K519 zwischen den Ortschaften Bledeln und Ingeln-Oesselse (Stadt Laatzen, Region Hannover). Hier verweist die Gemeinde Algermissen auf den vorliegenden umfangreichen Schriftverkehr, die zugesagten Bemühungen der Kreisverwaltung, diesen Lückenschluss in Zusammenarbeit mit der Region Hannover zu realisieren und die Darstellung des Lückenschlusses im Regionalen Radverkehrskonzept des Landkreises Hildesheim (Stand 06.05.2021).

  5. Weiterhin aufzunehmen ist der bereits im Regionalen Radverkehrsprogramm verzeichnete Lückenschluss zwischen der Ortschaft Algermissen und der Ortschaft Hotteln (Stadt Sarstedt) für eine durchgängige Radwegeverbindung zwischen Algermissen und dem Mittelzentrum Sarstedt.

  6. Die Gemeinde Algermissen begrüßt den Grundgedanken des Landkreises Hildesheim, dass Radwegeverbindungen nicht immer parallel zu klassifizierten Straßen geführt werden müssen. Hier sind aus Sicht der Gemeinde Algermissen insbesondere die Verbindungen zwischen den Gemeinde Algermissen und Harsum zu nennen (über die jeweiligen Bruchgrabenbrücken). Rund die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der Molitorisschule in Harsum kommen aus der Gemeinde Algermissen.

  7. Teilweise sind, wie bereits beschrieben, Radwegeverbindungen innerhalb der Gemeinde Algermissen bereits – in der Umsetzung erfolglos- mit hoher Priorität im jetzt gültigen Radwegebedarfsplan aufgenommen. Für eine Realisierung ist aus unserer Sicht eine dauerhaft höhere Bereitstellung von Planungsleistung und Finanzierungsmitteln notwendig. Die von verschiedenen Seiten angebotenen Förderprogramme sind intensiv zu nutzen, um eine deutliche Beschleunigung bei der Umsetzung der Planungen zu erreichen.

  8. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens, einschließlich des Schwerlastverkehrs an Werktagen, ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit auf innerörtlichen Durchgangsstraßen dringend geboten. Die Probleme werden zudem auf der Algermissener - Durchgangsstraße L479 (Marktstraße/Heerstraße) noch durch aufstauenden Verkehr am Bahnübergang verstärkt. Ein möglicher Zwischenschritt stellt die Schaffung von Pop Up Radwegen, zumindest an Teilstrecken und vor Kreuzungen, dar. Eine Hinzuziehung von Verkehrsexperten würden wir begrüßen.

01. Juni 2021
Moegerle
Bürgermeister

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