Die Vogelbeere, gemeinsprachlich häufiger die Eberesche, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mehlbeeren (Sorbus) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Eberesche ist in weiten Teilen Europas verbreitet und für Insekten, Vögel und Säugetiere eine wertvolle Futterpflanze. Die sommergrüne Pflanze erlangt ein gewöhnliches Alter von 80 und eine durchschnittliche Wuchshöhe von 15 Metern. Der Name Eberesche leitet sich von Esche ab und rührt daher, dass die Blätter jenen der Eschen ähneln, obwohl keine nähere Verwandtschaft besteht. Es ist anzunehmen, dass sich der Name außerdem auf den Eber bezieht, da früher die Früchte zur Schweinemast verwendet wurden. Die Bezeichnung Vogelbeere stammt daher, dass die Früchte damals als Köder für Vögel verwendet wurden.
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert und etwa 20 cm lang sowie 8 bis 11 cm breit. Sie sind nach vorne zugespitzt und zum Grund hin asymmetrisch abgerundet. Am Blattrand bilden sie eine scharfe, ungleiche Zähnung aus, die zur Blattspitze hin ausgerichtet ist. Die unbehaarte Blattoberseite zeigt eine sommergrüne Färbung, wohingegen die Blattunterseite eher graugrün gefärbt ist und eine leichte Behaarung entwickeln kann.
Auf der Nordhalbkugel blüht sie von Mai bis Juli. Der Blütenstand entspricht einer ausgebreiteten Schirmrispe, in der 200 bis 300 Blüten vereinigt sind. Die zwittrige Blüte ist bei einem Durchmesser von etwa 10 mm radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind spitz, kurz und dreieckig. Ihre Form ist entweder kreisrundlich oder breiteiförmig ausgeprägt. Der verhältnismäßig unangenehme Geruch der Blüten erinnert an Heringslake und beruht auf dem Wirkstoff Methylamin. Er lockt insbesondere Käfer und Fliegen zur Bestäubung an. Aber auch Bienen schätzen den Nektar.
Die Früchte reifen von August bis September. Die bei Reife leuchtend roten und kugeligen, im botanischen Sinne dreifächerigen Apfelfrüchte enthalten gewöhnlich drei Samen und haben einen Durchmesser von etwa 1 cm. Häufig hängen die Früchte bis in den Winter hinein in dichten „Büscheln“ am Baum. Die Früchte werden vor allem nach dem Frost von verschiedenen Vögeln und Säugetieren gesammelt und so über Speicher- und Versteckausbreitung, Verdauungsausbreitung und Bearbeitungsausbreitung ausgebreitet. Da die Samen unverdaut wieder ausgeschieden werden, wird die Ausbreitung der Eberesche effektiv sichergestellt.
Die Eberesche wird gerne im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt. Aufgrund der dekorativen Frucht- und Blütenstände, sowie ihrer relativ großen Resistenz gegen Immissionen, ist sie in Städten häufig an Straßen als Allee- oder Einzelbaum und in Gärten sowie Parks als Zier- und Vogelschutzgehölz zu finden. Das Kernholz ist schön gemasert und eignet sich im Kunsthandwerk zu Drechselarbeiten. Die Borke kann zum Braun- und Rotfärben von Wolle verwendet werden. Vogelbeerschnaps hat in Tirol, Salzburg und in der Steiermark eine lange Tradition. In Hessen wird die Vogelbeere bei der Apfelweinherstellung verwendet.
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